frei.tag
gestern war ein frei.tag, frei von arbeit, frei von shop, frei von wohnzimmerrenovierungen. da schiebt sich spontan das bild von hochgelegten füßen am prasselnden kaminfeuer, armeen von teekannen und großen, flauschigen bodenkissen vors innere auge. doch weit gefehlt. denn was passt besser zu dieser arschkalten winterwettertristesse als verlassene industrieromantik? eben. und davon gibt es hier nun wirklich genug. zum beispiel im landschaftspark duisburg. und dahin ging es. ab auf den hochofen #5. beeindruckend, wenn auch etwas... ähm... hoch. nein, ich klammerte mit meiner latenten höhenangst nicht wie ein äffchen am geländer. pfffft.
vollgepumpt mit kultur und durchgefroren bis auf die unterbuxe ging es danach flux zum lecker pasta essen und ins kino. verblendung. sollte es auf diesem planeten tatsächlich noch menschen geben, die die stieg larsson trilogie nicht gelesen und die filme nicht gesehen haben... zack zack jetzt. grundsätzlich sehe ich ja gar nicht ein, weshalb ein jahr nach der skandinavischen verfilmung ein hollywood-film draus werden muss, aber da david fincher den film und trent reznor die musik gemacht hat, kriegte er eine chance. ekelhaft. farblos. faszinierend. hinterlässt eindeutig spuren.



was wurde aus dem zinnoberroten zpagettiknäuel, das so gut zu den stiefeln passte und so gar nicht für einen schal geeignet war? sicher, ein körbchen. denn natürlich war das quatsch mit dem schal und den stiefeln. die liebe stephie hatte vor ein paar tagen geburtstag und so konnte ich vorher ganz gewitzt ausloten, ob ihr sowas gefallen würde oder ob ich mir ad hoc noch eine alternative einfallen lassen muss. ein fuchs, die frau müller. ich weiß, ich weiß.
hier also das entsprechende körbchen in blutrot. mit etwas festeren maschen gehäkelt, damit es nicht so dermaßen wie ein schluck wasser in der kurve liegt wie das fliederfarbene gebilde.
ich denke, ich werde in naher zukunft an einer übernahme der weltherrschaft mithilfe einer körbchenarmee arbeiten.
edit: ich bin fassungslos, dass meine locker aufs photo geschlotzten stiefel eine solche aufmerksamkeit auf sich ziehen. ha. also, die moppets sind von der firma snipe, heißen paterna und man kriegt sie z.B. hier. good shopping.

eigentlich häkel ich ja gerade an der großengrauen hexagondecke. hier musste ich notgedrungen eine pause einlegen, bis die benötigte wolle wieder lieferbar ist. also dachte ich mir, ich könnte in der zwischenzeit schonmal anfangen, unsere fensterbänke zu umhäkeln. ehrlich jetzt. im januar wird hoffentlich endlich das wohnzimmer renoviert und dann möchte ich in einer perfekten wohnung nicht mehr auf beigefarbene marmorfensterbänke gucken. das ist wie ein pickel auf der nase, man muss immer hingucken vor lauter schauder. also werde ich die moppets einfach weiß umhäkeln. super plan. bei meinem drang zu wohl durchdachten und vorausschauenden planungen war bereits nach reihe 3 die weiße wolle leer.
also auf in den laden, weiße wolle kaufen. dabei sind mir wiederrum die schönen großen knäuel zpagettis in den schoß gefallen. ich habe ja schon einige zerfetzte bettlaken in hocker, körbchen und kissen verwandelt, aber die echten zpagettis noch nie benutzt. und dann auch noch in genaudemgleichen dunkelrot wie meine in amsterdam erstandenen stiefel. könnte ich mir einen passenden schal zu häkeln. dachte ich. zu dem zeitpunkt war mir noch nicht klar, dass das material nicht für einen fluffig leichten schal geeignet ist. nun ja. jedenfalls hat das nicht so wirklich geklappt, weshalb ich dann aus dem fliederfarbenen knäuel ein großes körbchen häkelte, in dem ich jetzt den ganzen plunder erstmal aufbewahre bis mir einfällt, was ich damit mache.
jetzt sitze ich da mit dem dunkelrot. in keiner form farblich in unseren haushalt integrierbar. ob ich mir eine tasche passend zu den stiefeln häkel? aber mal ehrlich, wann würde ich mit einer gehäkelten tasche in die öffentlichkeit... soweit kommt's noch. eine mütze ist auch sinnlos, da es permanent durch die großen löcher pfeifen würde. eine zwickmühle.
ich denke, ich werde weiter darüber nachdenken, während ich mich nun wieder auf die couch begebe, eine folge "alarm für cobra 11" einwerfe, an den fensterbankkondomen weitermache und mit einem tässchen tee gediegen auf das wochenenede anstoße. yiwhaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa.

frauenlob und symphonie in D moll.
die ersten tulpen des jahres habe ich mir heute gegönnt. die erfreuen mich jetzt in einem alten einmachglas, einem weihnachtsgeschenk von stephie. auf diesem glas steht "frauenlob". ist das zu glauben? tse.
außerdem bin ich über ein paar weihnachtsphotos gestolpert. ich habe drei neffen, die langsam (also zwei von denen) in das alter kommen, in dem sie anfangen, instrumente zu spielen. da bei uns die tradition des musizierens vor der bescherung zu unseren schönsten kindheitserinnerungen gehören, haben mein bruder und ich letztes jahr zum ersten mal wieder unsere alten, verstaubten instrumente vom speicher gezerrt. quasi mit spinnweben im haar gab es nach über 15 jahren ein weihnachtskonzert-revival vom feinsten. ab und zu haben wir die töne aber auch mal getroffen. ehrlich jetzt. schatzi und schatzis eltern haben mich zum ersten mal mit meinem instrument gesehen und ich könnte jetzt spontan nicht sagen, wer belämmerter aus der wäsche geguckt hat.
musik habe ich in der schule freiwillig bis zum abitur gewählt. neben der obligatorischen blockflöte habe ich tenorflöte (ich hätte gerne bass- oder großbassflöte gespielt, aber dafür waren meine hände zu klein) im orchester gespielt. und für noch ein anderes instrument bin ich ca. 7 jahre lang jeden montag zur musikschule gezockelt.
was meint ihr, welches instrument würdet ihr mir zutrauen? ich frage mich, ob jemand drauf kommt. einfach rechts in der umfrage drauflos raten und in ein paar tagen kommen die beweisphotos.
edit: herrjeh, ich sehe gerade, ich habe in der umfrage cello tatsächlich mit h geschrieben... man möge mir verzeihen. liegt es daran, dass ich es seit 15 jahren nicht mehr in der hand hatte? oder doch daran, dass ich es nie gespielt habe? wer weiß es? haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaach, wie spannend.
