writtenwednesday

 

meine ode an die kalligraphie.
heute: dichterwürfel.

das ist die sehnsucht: wohnen im gewoge
und keine heimat haben in der zeit.
und das sind die wünsche: leise dialoge
täglicher stunden mit der ewigkeit.
und das ist das leben: bis aus einem gestern
die einsamste von allen stunden steigt,
die, anders lächelnd als die andern schwestern,
dem ewigen entgegenschweigt. 
rainer maria rilke (1875 - 1926)

ähnlich wie das backblech schob ich auch diese holzwürfel - einer dieser oooh, da kann ich nicht dran vorbeigehen boesner einkäufe- eeeewigkeiten durch die regale. in erwartung einer erkenntnis. scheinbar ist gerade die zeit der platzenden knoten, denn plötzlich war mir völlig klar, was damit zu tun ist. dichterwürfel. wie konnte ich das nur übersehen. pffffft.

herausgekommen ist ein schillerwürfel (groß) und ein rilkewürfel (klein). beide wurden erstmal ausgiebig weiß collagiert und dann in mehreren lagen kalligraphiert. beim herrn rilke wurde dann gleich mein neuer hang zur skriptoralen kalligraphie ausgepackt... wer hätte das gedacht, dass ich mich mal an skripturale kalligraphie rantraue. naja, semi-skriptural, schließlich arbeite ich mit "echten" texten. aber immerhin. ich bin begeistert. und ich befürchte, ein erneuter besuch bei boesner ist unvermeidbar. dringend. haaa.

mich hält kein band, mich fesselt keine schranke,
frei schwing ich mich durch alle räume fort.
mein unermeßlich reich ist der gedanke,
und mein geflügelt werkzeug ist das wort.
johann christoph friedrich von schiller (1759 - 1805)

eingezogen sind die beiden racker in die schrift-WG. 

alarm alarm. bald ist es geschafft. ich weiß, ihr könnt vor aufregung gar nicht mehr geradeaus gucken. noch einmal schlafen. läpp'sche einmal. dann gibt's die siegerehrung. also, nochmal eine runde baldriantee für alle und morgen... TUSCH! ihr seid gespannt? fragt mich mal. haaa.